Zum 80. Jahrestag des schweren Bombenangriffs am 15. Januar 1945 auf die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg zeigt die Bibliothek in ihrem Interim in der Schillstraße 94 für vier Wochen eine kleine Ausstellung im Foyer, vom 15. Januar bis 7. Februar 2025.
Beim verheerenden Bombenangriff auf Augsburg am 25./26. Februar 1944 wurde die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg an der Schaezlerstraße nur „geringfügig“ beschädigt. Nach dem Bericht des Bibliotheksdirektors Dr. Richard Schmidbauer gingen etwa 1.070 Fensterscheiben vor allem der großen Orangeriefenster zu Bruch. Doch wurde der Bestand infolge der Verzögerungen der Baureparaturen durch Wind und Wetter in Mitleidenschaft gezogen.
Erheblich schwerer waren die Auswirkungen des Bombenangriffs vom 15. Januar 1945. Hier fielen etwa 70 Brandbomben auf das Gebäude, der überwiegende Teil, etwa 60 Stück, in den Dachboden, vor allem in den nördlichen Teil. Die ausgebrochenen Feuer wurden vom Bibliothekspersonal ohne Mithilfe der Feuerwehr eingedämmt und schließlich im Laufe der nächsten beiden Tage vollständig gelöscht. Da nur eine Bombe den Fußboden des Speichers durchschlug beschränkte sich der Brandschaden im Hauptgebäude auf den Verlust von circa 800 der nur etwa 10.000 nicht ausgelagerten dubletten historischen Bücher. Weitere historische Mehrfachexemplare wurden vom Feuer teils schwer in Mitleidenschaft gezogen. Die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg verwahrt diese mit deutlichen Brandschäden gezeichneten Bände als historisches Zeugnis der Bombardements auf Augsburg als gesonderten Bestand und präsentiert zum Gedenken an den 80. Jahrtag des Luftangriffs eine Auswahl davon als stille Mahner in drei Vitrinen im Foyer in der Schillstraße 94.
Glücklicherweise kamen bei den Bombardements der Bibliothek keine Personen zu Schaden. Insgesamt verlor die Staats- und Stadtbibliothek Augsburg während des Zweiten Weltkriegs etwa 1.700 Bücher, die Volksbücherei deutlich mehr.
Ort: Foyer der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schillstraße 94, 86169 Augsburg
Zeit: 15. Januar bis 7. Februar 2025.
Die Ausstellung ist zugänglich zu den Öffnungszeiten der Bibliothek, Montag bis Freitag, 10:00 bis 17:00 Uhr.
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich