Um die Mitte des 18. Jahrhunderts erreichte die Bedeutung Augsburgs als Drehscheibe der druckgrafischen Bildproduktion einen Höhepunkt. An dieser Erfolgsgeschichte war wesentlich das Verlagshaus Klauber beteiligt. Zwei als Kupferstecher ausgebildete Brüder, Joseph Sebastian (1710–1768) und Johann Baptist Klauber (1712–1787), betrieben ab 1740 eine Firma, die ganz Europa mit graphischen Bildern versorgte. Besonders geschätzt waren kleine Andachtsbilder, Bildserien und illustrierte Bücher, außerdem große Einblattdrucke wie Thesenblätter und Wandkalender. Die Produktion zeichnet sich durch feinlinige Qualitäten und einfallsreiche Kompositionen aus, für die Maler und gelehrte Berater tätig waren. Manche der Grafiken dienten auch außerhalb von Europa als Vorlagen für Gemälde und andere figurale Kunstwerke. Wie ein erhaltener Versandkatalog mit Bildthemen, Formaten und Preisen belegt, war der Verlag zugleich ein Vorläufer des heutigen Online-Handels.
Der Vortrag wird eine repräsentative Auswahl von Klauberschen Produkten zeigen und eine diesjährige Schenkung der „Initiative Staats- und Stadtbibliothek Augsburg e.V.“, die vierbändige Pinacotheca Mariana (1760), vorführen. Abschließend wird die Frage behandelt, welche sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend für den großen Erfolg der Brüder waren: Hatten sie in der Augsburger Verlagslandschaft ein Alleinstellungsmerkmal?
Eintritt frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Dieser Vortrag ist eine Kooperationsveranstaltung der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg mit der Initiative Staats- und Stadtbibliothek Augsburg e.V.
Veranstaltungsort:
Staats- und Stadtbibliothek Augsburg, Schillstraße 94, 86169 Augsburg